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2. Nomadfest Switzerland in Liddes



Es war einmal ein verlassenes Tal im Schweizer Kanton Wallis. Zwischen alten Scheunen, hohen Bergen und lila Kühen hatten 2 Reisende eine Idee: leerstehende Herbergen in Colivings zu verwandeln und so digitale Nomadinnen und Nomaden in das einsame Tal zu locken.


Um ihre Idee in der ganzen Welt bekannt zu machen, organisierten sie ein großes Fest. Aus allen Himmelsrichtungen strömten Gaukler, Medizinfrauen und Gurus an, um beim Nomadfest im kleinen Örtchen Liddes dabei zu sein.


Es wurde 1 Woche lang getanzt, am Lagerfeuer über die alten Griechen philosophiert und Dank einer talentierten Köchin aus der neuen Welt ohne Ende geschlemmt. Mutige Ritterinnen teilten ihre Heldinnensagen und berichteten von ihren Herausforderungen im digitalen Nomadentum. Gelehrte gaben Tipps zum Leben im Steuerparadies und auch Wahrsager waren vor Ort, um über die neueste Technologien zu berichten, mit der das Nomadenleben noch leichter wird.


Nach nur einer Woche waren die digitalen Nomadinnen und Nomaden wie verzaubert und wollten das Tal gar nicht mehr verlassen. Es wurde daher beschlossen, sich bald wieder zu vereinen und eine Winteredition des Festes zu veranstalten - das Snowmadfest war geboren!




Doch jetzt im Ernst - ein Nomadfest, was ist das?

So ganz klar ist mir das auch nach dem 2. Nomadfest Switzerland noch nicht. Ich würde es als Mischung aus Business/Networking Event und Festival bezeichnen. Das Nomadfest ist auf jeden Fall weniger bieder als so manche Konferenz, die ich schon besucht habe. Kostümchen und Anzüge sucht man vergeblich, ein bunter Blazer und legere Hemden gehen Hand und Hand mit Norwegerpullis und Patagonia-Caps. Im Vergleich zu meinen bisherigen Aufenthalten in Colivings sind auf jeden Fall mehr Coaches und Unternehmerinnen (neudeutsch auch als Entrepreneure bekannt) unterwegs. Daneben aber auch Freelancerinnen, Angestellte die remote Arbeiten und Reisende. Und Leute wie ich, die irgendwie alles so ein bisschen machen, vor allem aber ihre Freiheit genießen.


Das Nomadfest Programm

In den insgesamt 16 Keynote-Präsentationen werden die unterschiedlichsten Themen abgedeckt: persönliche Geschichten aus dem digitalen Nomadenleben, Steuer-Strategien für Freelancerinnen und Unternehmen, aber auch die Schweiz als Standort für digitale Nomadinnen sind Thema.


Daneben gibt diverse Freizeitaktivitäten wie Wanderungen, Ausflüge zu einem See und der Besuch eines Spas. Auch das Feiern kommt nicht zu kurz, auch wenn die Parties während des Nomadfests deutlich moderater ausfallen als sonst.


Unconferences

Da ich das Nomadfest mit organisiert habe, wusste ich, dass sogenannte Unconferences auf dem Programm stehen. So richtig etwas darunter vorstellen konnte ich mir aber nicht. Daher hab ich mich auch nicht getraut, einen Pitch für eine Unconference vorzustellen.


Im Gegensatz zu den klassischen Keynote Präsentationen (häufig verbunden mit dem Durchklicken zahlreicher PowerPoint Folien) können Unconferences so ziemlich alles sein: Mastermind Sessions, in denen ich in kurzer Zeit wertvolles Feedback zu meinem Business erhalte. Diskussionsrunden, in denen es um Themen wie „Belonging as a Nomad“ geht. Mini-Workshops, in denen wir einen Content Strategie erstellen oder Public Speaking lernen. Ich bin auf jeden Fall ein Fan der Unconference Sessions, da sie in kleineren Gruppen stattfinden und ich direkt Dinge umsetzen kann.



Küchendienst als Freiwillige

Das Nomadfest Switzerland wird zum Großteil von Freiwilligen organisiert und umgesetzt. Auch ich bin eine davon und helfe der Chefköchin Kate aus Texas beim Mittag- und Abendessen vorbereiten. Für knapp 50 Leute zu kochen ist auf jeden Fall eine Challenge und wir sind jedesmal froh, wenn auch alle satt werden. Die größte Herausforderung ist allerdings, die Nomadinnen und ihre Laptops von den Tischen zu verjagen - das komplette Event findet in einem großen Raum statt und wenn es Essen gibt, brauchen wir jeden Tisch.





Fazit: Was hab ich von meinem ersten Nomadfest mitgenommen?

Die Nomadfest Switzerland Woche vergeht wie im Flug und ich nehme einige gute Gedanken mit:

  • Nächstes Mal lasse ich mein Imposter Syndrom zu Hause und bewerbe mich für eine Unconference Session: wie wäre es mit „How not to die hiking“ oder „Marketing for Introverts“?

  • Was will ich auf dem Event erreichen - und welche Personen vor Ort können interessante Kontakte sein?

  • 1.000 neue (Business) Ideen und zumindest ein bisschen mehr Klarheit darüber, mit was ich in Zukunft Geld verdienen möchte. Auf meiner To Do Liste für die nächste Woche steht ganz oben, Ausbildungen zum Trailrunning/Trekking/Outdoor/Wanderguide zu recherchieren und erste Ideen für Camps und Retreats festzuhalten


Zudem hab ich so viele inspirierende Menschen kennengelernt und freu mich schon auf das nächste Nomadfest und das erste Snowmadfest im Dezember!


PS: Was wurde eigentlich aus den verzauberten Nomadinnen und Nomaden? Ich denke, wenn sie nicht gestorben sind, sitzen sie immer noch zusammen vor ihren MacBooks, suchen nach W-Lan und überlegen sich neue digitale Geschäftsmodelle.


 


Dabeisein:

Als Teilnehmerin, Speakerin oder Volunteer - weitere Informationen zu allen Nomadfests und zum ersten Snomadfest 2024 in der Schweiz gibt es unter https://nomad-fest.com/

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