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Ein halber Howe Sound Crest Trail

Aktualisiert: 23. Juni


Sonnenuntergang auf dem Howe Sound Crest Trail

Nur 30 Minuten von Vancouver entfernt und doch mitten in der Wildnis: der Howe Sound Crest Trail. Mit 32 Kilometern ist er auch an einem Tag machbar, aber auch für ein Micro-Adventure inklusive Übernachtung geeignet.

Doch bevor es in die Wildnis geht, starte ich erstmal im Großstadtdschungel. Downtown fühle ich mich etwas deplatziert mit meinem riesen Rucksack und Sportklamotten. Zwischen den Hochhäusern sammelt uns unsere Mitfahrgelegenheit ein. Ohne Auto ist es leider ziemlich schwierig bis unmöglich, Wanderungen zu starten. Nach 30 Minuten ist die Fahrt für uns vorbei und wir werden in Porteau Cove rausgeschmissen.


Hoch hinaus auf den 420 Peak

Und dann geht es direkt ziemlich lang und ziemlich steil nach oben. Knapp 1.000 Höhenmeter müssen wir überwinden, bis wir am Deeks Lake ankommen. Dort verstecken wir die Rucksäcke und hängen unser Essen im Baum auf, um mit leichtem Gepäck den ersten Gipfel zu besteigen. Massig Schnee wartet auf uns, aber auch tolle Ausblicke auf die Coastal Mountains. Und mal wieder Drogen - im Gipfelbuch hat jemand einen Joint versteckt. Vielleicht sollte ich mal über eine Karriere als Drogenspürhund nachdenken?


Doch erstmal heißt es weiter wandern. Unser heutiges Ziel ist noch einige Kilometer entfernt und wir ahnen noch nicht, mit wie viel Schnee wir zu kämpfen haben.




Brr, it's cold in here


Brunswick Lake: da müssen wir durch

Nach einigen Schneefeldern und Bächen, die wir durch- und überqueren müssen, kommen wir am Brunswick Lake an. Wunderschön gelegen und wir können schon die knallrote Notfallhütte am anderen Ufer erahnen. Nur wo ist der Weg? Der führt aktuell noch direkt durch den See, der zum Teil noch vereist und entsprechend zapfig ist. Wir schaffen es irgendwie ans andere Ufer und sind froh, dass wir nach einigen Minuten auch unsere Zehen wieder spüren.

Einige Höhenmeter und Eisfelder später kommen wir endlich an unserem heutigen Ziel an. Bei den Magnesia Meadows ist eigentlich ein Wildcampingplatz, nur leider ist der noch unter Schnee versteckt. Daher entscheiden wir uns dazu, statt das Zelt aufzubauen, in der Hütte zu übernachten.


Nach dem Abendessen genießen wir den Ausblick, meine kalten und nassen Füße treiben mich aber bald in die Hütte. Zum Glück gibts auch von hier aus einen guten Blick auf den Howe Sound und den Sonnenuntergang.




Die Schneeschuhtour geht weiter - aber nicht für mich

Am nächsten Morgen geht es wieder steil über einige Schneefelder. Da heute der schwierigere Teil der Tour vor uns liegt - Kraxeleien und ausgesetzte Stellen - bin ich skeptisch, ob ich die Tour komplett durchziehen will. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich mich mit Schnee und Eis auf solchen Touren einfach nicht wohl fühle und daher beschließe ich, abzusteigen. Simon will es auch alleine versuchen, daher teilen wir uns auf und wünschen uns viel Glück.


Für mich heißt es: knapp 1.600 Höhenmeter nach Lions Bay absteigen. Die ersten 2 Stunden muss ich mich durch die wilden Büsche kämpfen. Der Weg wurde dieses Jahr wohl noch von niemanden sonst begangen, so zugewachsen ist er. Ich hoffe, dass mir hier kein Bär begegnet, denn hier kann man sich nicht wirklich aus dem Weg gehen. Irgendwann lichtet sich der Trail ein wenig und schon bald erreiche ich das kleine Örtchen Lions Bay. Der Vorteil meines Abstiegs: ich kann hier direkt ins Meer hüpfen.


Abends treff ich Simon dann in Downtown wieder. Wir haben uns die ganzen 2 Tage auf einen Burger gefreut und den gönnen wir uns jetzt. Und Eis. Und fast noch einen Burger.


Auch wenn ich die Tour nicht ganz durchgezogen habe, waren es zwei echt tolle Tage. Den ganzen Tag draußen zu sein und mit den ersten Sonnenstrahlen geweckt zu werden, davon will ich unbedingt mehr erleben diesen Sommer. Von Vancouver aus ist das schwierig, deswegen werde ich den Sommer dazu nutzen, hier nochmal ein wenig mehr zu reisen und den Norden und die Rockies näher kennenzulernen.









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