Grüezi aus dem Wallis
Aktualisiert: 21. Juni
Endlich geht es los in die Schweiz: von Fürth aus geht es über Karlsruhe, Basel, Visp, Martigny und Orsieres nach Liddes. In Deutschland gibt es, wer hätte es gedacht, natürlich erstmal Probleme mit der Bahn bzw. einer Oberleitung. Meinen Anschlusszug in Karlsruhe verpasse ich daher und muss mit einem ICE voll mit lärmenden und saufenden Union Berlin Fans weiterfahren, die den Zug bis Freiburg in einen richtigen Saustall verwandelt haben. Die armen Zugbegleiter. Ab Basel läuft dann alles ohne Probleme und es geht endlich raus aus dem Nebelfeld und rein ins Berner Oberland. Die Fahrt verbringe ich mit aus dem Fenster starren und mich auf die nächsten Wochen in den Bergen freuen.
Es geht immer weiter westlich ins Wallis, das Kanton, das an Italien und Frankreich grenzt. Dort werde ich im kleinen Örtchen Liddes in einem Coliving als Freiwillige einige Stunden pro Woche mithelfen. Die restliche Zeit werde ich mit Skifahren lernen und Berge erkunden verbringen. Erstmal lerne ich aber die anderen Freiwilligen kennen und hüpfe direkt mit in die Sauna, die wir hier im Haus haben.
Auf Hannibals Spuren
Sonntagmorgen, Sonnenschein und ich hab frei - was kann ich also anderes tun, als meine Wanderschuhe zu schnüren und direkt die Gegend zu erkunden? Da noch nicht wirklich viel Schnee liegt, steige ich spontan auf den Spuren Hannibals, der hier am großen St. Bernhardiner angeblich schon über die Alpen gezogen ist, auf 1.700 Meter auf und genieße die Ausblicke.
Skifoarn
Und dann geht es endlich mit Brettern unter den Füßen auf den Schnee. Einer meiner Kollegen zeigt mir und einigen anderen Anfängern die Basics, die ich zum Glück schnell (wieder) drauf hab. Den restlichen Tag verbringe ich am Babylift und schaffe es, nicht aus dem Lift zu fallen. Zum Abschluss fahr ich sogar eine blaue Piste runter, ganz ohne Sturz, aber auch ohne elegante Schwünge. An denen muss ich definitiv noch arbeiten.
Nach einigen Tagen Skifahren und einigen YouTube-Videos fühlen sich meine Abfahrten schon nicht mehr ganz so unsicher an. An meiner Technik muss ich aber definitiv noch feilen, vor allem wenn ich demnächst auch Skitouren gehen will und das Gelände nicht mehr ganz so freundlich ist. Ich versuch mich, in Geduld zu üben und bei jeder Abfahrt Spaß zu haben. Besonders gefallen mir die Skigebiete unter der Woche wenn kein Mensch unterwegs ist, nur die Leute aus dem Coliving bzw. Skihostel. Eine witzige Mischung aus Digitalnomaden und Leuten mit "normalen" Jobs, die hier zum Urlaub machen und Skifahren herkommen.