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Kayak Marathon in Hornopirén

Aktualisiert: 23. Juni

Patagonia Verde heißt die Gegend rund um Hornopirén, da hier die Berge aufs Meer treffen. Ich freue mich daher auf die gemeinsame Kayaktour mit Robert,  auf der wir einige Inseln abklappern wollen.


Der Wecker klingelt schon um fünf Uhr. Um sechs wollen wir eigentlich lospaddeln, Robert verspätet sich aber ein wenig, da der Hahn zu spät gekräht hat. Direkt vom Campingplatz aus geht es im Morgenlicht los zur gegenüberliegenden Isla los Ciervos. Robert erzählt mir, dass er hier manchmal Gäste herbringt, die ein paar Tage ihre Ruhe haben wollen. Auf der Insel gibt es nämlich nichts, außer Natur. Eine nützliche Vokabel lerne ich auch: Naufrago, übersetzt so viel wie Robinson Cruso. Wir machen eine kurze Kaffeepause und paddeln zur nächsten Insel. Unterwegs sehen wir noch eine Kolonie Seelöwen. In der wunderschönen Bucht, „müssen“ wir für einige Stunden verweilen. Der Wind ist zwischen 14:00 und 18:00 am stärksten und wir wollen nicht in zu hohen Wellen fahren.


Nach einer ausgiebigen Mittagspause sammeln wir ein bisschen Müll am Strand, entspannen und ich hüpf kurz mal in den Pazifik. Robert erzählt mir vieles über Chile, wie der Tourismus wahrscheinlich in den nächsten Jahren Hornopirén verändern wird.


Denn bevor es zurückgeht, steht noch eine letzte Insel auf dem Tagesprogramm. Wir legen an und krabbeln vorsichtig durchs Unterholz - auf der Insel leben Pinguine, die wir beobachten wollen. Wir entdecken sie schon nach einigen Minuten und ich bin erstaunt, wie riesig sie sind. Bestimmt einen Meter groß, aber trotzdem wahnsinnig putzig, wie sie da entlangwatscheln, sich gegenseitig ärgern und ab und zu hinfallen.


Die Rückfahrt zieht sich wie Kaugummi und Hornopirén will einfach nicht näher rücken. Ich verfluche mich, so eine lange Tour zu machen und halte mich mit Snacks und dem Ausblick auf die umliegenden Berge bei Laune. Robert bietet an, mich ein Stück am Seil zu ziehen, was ich aber entschieden ablehne. Einige Delphine, die vorbeischwimmen, heben meine Laune kurzfristig. Und auch die Ausblicke auf die Berge und Fjorde geben immer wieder ein bisschen Antrieb. Irgendwann haben wir es dann geschafft - nach 3 Inseln, insgesamt ca. 8 Stunden paddeln und gefühlt mindestens 40 Kilometern (wahrscheinlich waren es nur 10). Ich bin stolz auf mich, aber auch einfach nur platt. Nach einer kalten Dusche und heißer Suppe zum Abendessen bin ich froh, als ich endlich im Zelt liege. Zudem gesteht mir Robert, dass er auch ein bisschen platt ist nach dem langen Tag, da es seine erste Tour seit letztem Sommer war.



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