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Lookout Mountain Lookout

Aktualisiert: 23. Juni

Nein, kein Tippfehler: unser Ausflug zum historischen Firelookout auf dem Lookout Mountain in Wahsington.

Nach 10 Tagen kanadischen Rockies, in denen wir wegen Erkältung leider nicht so viel wandern können wie geplant, geht’s für Julia, mich und „our daughter“ nach Washington in die USA. Fast 2 Wochen Vanlife mit vielen Wanderungen liegen vor uns.

Die erste Wanderung führt uns zu einem alten Firelookout, von denen es in Washington so einige gibt. Der Lookout Mountain Lookout wird von Freiwilligen instand gehalten und man kann hier sogar übernachten. Wir packen daher unsere Rucksäcke und machen uns auf den Weg.


First come, first serve

Und der ist erstmal ziemlich steil. Aber auch schön, die Bäume sind hier ähnlich wie im Mount Rainier Nationalpark einfach riesig. Nach knapp 3 Stunden im Wald können wir endlich ein bisschen Ausblick genießen. Und treffen ein älteres Pärchen, das ebenfalls mit großen Rucksäcken ausgestattet ist - die beiden haben wie wir vor, oben auf dem Lookout zu übernachten.


Noch sind wir aber nicht oben angekommen und es wird zum Abschluss nochmal richtig steil. Irgendwann haben wir aber auch die letzten Höhenmeter überwunden. Oben angekommen öffne ich die Tür und werde direkt von einer riesen Ratte begrüßt, die auf einem der Betten sitzt. Zum Glück haben wir unser Zelt dabei. Die Betten überlassen wir daher Bob und Diane - selbstverständlich warnen wir sie aber vor dem Mitbewohner.

Die Aussicht ist trotz Ratte unglaublich schön und es gibt auf allen Seiten einen Balkon. Den restlichen Tag genießen wir in der Sonne mit Ausblick und quatschen mit den anderen, sehr redseligen Wanderern aus den USA.


Das Geschnatter wird nicht weniger, als ziemlich spät am Nachmittag noch zwei Mädels am Lookout ankommen. Julia und ich verziehen uns daher auf den Balkon und genießen die letzten Sonnenstrahlen und unser Abendessen. Ich weiß gar nicht, in welche Richtung der Sonnenuntergang beeindruckender ist.


Brrr, it’s cold in here

Die Nacht im Zelt ist zapfig, aber wir überstehen es irgendwie. Kaum krieche ich aus dem Zelt, schon grüßt mich der erste Sonnenaufgangswanderer. Ruhig ist der Morgen nicht, dafür plappern Amerikaner einfach zu gern miteinander. Mount Baker strahlt davon unbeeindruckt in der Morgensonne und ich brühe uns den ersten Kaffee. Alle anderen starten dann ziemlich zeitig ihren Abstieg und wir haben den Balkon tatsächlich einige Stunden für uns alleine. Irgendwann starten aber auch wir den Abstieg, den wir noch einige Tage später in den Beinen spüren.


Lookouts in Washington

Die Lookouts haben eine lange Tradition in Washington und anderen US-Bundesstaaten. Zu Hochzeiten gab es zwischen 500 und 600 - allein in Washington. Heute bestehen noch 89 davon. Feuer werden von dort aus keine mehr beobachtet und gemeldet, aber sie dienen Wanderern als Aussichtspunkt und Unterschlupf. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam es immer wieder zu verheerenden Feuern im „Wilden Westen“, die das Privateigentum und Vieh der Siedler zerstört hat. Ausgelöst wurden sie häufig von der Eisenbahn, Minen oder schlicht Blitzen - und beobachtet von den Lookouts. Kommuniziert wurde übrigens über Spiegel, mir denen die Sonne reflektiert und Morsecodes bis zu 30 Meilen (45km) weitergegeben wurden, bevor Telefonleitungen gelegt wurden. In den 50er und 60ern wurde es dann günstiger, die Feuer von Flugzeugen aus zu beobachten und viele Lookouts wurden sich selbst überlassen.

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