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Perdida in Patagonien: Carretera Austral Teil 2: Hornopirén - Caleta Gonzalo im Pumálin Nationalpark

Aktualisiert: 23. Juni

Schneller als gedacht geht meine Zeit in Hornopirén vorbei und ich packe mal wieder Zelt und Rucksack ein. Mit Bus und Fähre geht es weiter nach Caleta Gonzalo im Pumalín Nationalpark.


Doch erstmal muss ich 2km zur Bushaltestelle latschen und diese überhaupt finden. Zum ersten Mal auf meiner Reise komme ich mir ziemlich allein und verloren vor. Fährt dieser Bus wirklich dahin, wo ich hin will? Klappt alles? Noch dazu haben die Supermärkte alle zu und einen Kaffee finde ich auch nirgends. Zum Glück warten an der Bushaltestelle mit mir eine lustige Truppe anderer Backpacker, die meine Laune etwas heben. Der Bus kommt dann auch fast pünktlich und ist komplett voll mit noch mehr Backpackern - so ganz verlorene komme ich mir dann nicht mehr vor. Und auch am Hafen, wo wir nach 5 Minuten Busfahrt darauf warten, auf die Fähre zu dürfen, wartet ein Haufen Backpacker, aber auch einige Radler. So langsam fühle ich mich auch als Teil dieser Community und freue mich über die ganzen anderen Verrückten.


Auf der Fähre, die rund 3 Stunden unterwegs ist, packen die Chilenen erstmal ihr Mittagessen aus und richten sich häuslich ein. Die Rucksäcke der Backpacker landen alle in einer Ecke, während es sich deren Besitzer auf der Fähre verteilen. Ich bin froh, als die Cafeteria  aufmacht und ich endlich meinen Kaffee bekomme - der sogar gar nicht so schlecht schmeckt und meine Laune direkt hebt. Wir fahren an einigen Fjorden vorbei, nur leider ist es draußen nicht ganz so gemütlich, da es mittlerweile ziemlich das Schütten angefangen hat. Ich nutze die Zeit, um ein bisschen zu schreiben und packe sogar meinen Aquarellkasten aus.



Pumalín Nationalpark


Der Pumalín Nationalpark gilt als ein Vorzeigeprojekt Chiles. Der US-Amerikaner Douglas Tompkins, unter anderem Gründer von the North Face, hat mit seinen Milliarden Teile Patagoniens gekauft und unter anderem den Pumalín Nationalpark gegründet, um die einzigartige Natur zu schützen.


Am Anfang fand ich die Idee ziemlich befremdlich, dass sich reiche Ausländer hier Nationalparks bzw. Natur kaufen können, auch wenn es zum Schutz dieser geschieht. Viele Chilenen finden es aber super, auch wenn es natürlich (nationalistische) Kritiker gibt. Seit 2018 gehören der Pumalín und der Patagonia Nationalpark, beide wurden von Tompkins aufgekauft, dem chilenischen Staat.


Mein Zelt stelle ich auf dem Rio Gonzales Campingplatz auf - der laut Reiseführer einer der schönsten in Chile ist und wirklich superschön ist. Über eine Hängebrücke gelangt man zum Zeltplatz und ein Parkwächter gibt mir direkt eine kleine Tour und lobt mein Spanisch. Viel los ist hier nicht und wir genießen die Ruhe und Natur.


Der Regen in der Nacht nervt ein bisschen und hält mich vom schlafen ab. Mein Zelt hält aber gut durch und ich werde nicht nass



Machete statt Wasserfall


Leider gibt es hier direkt nur eine kleine Wanderung, nach der ich nach 2 Stunden schon wieder zurück bin. Und der Weg ist auch noch zur Hälfte gesperrt und ich komme nicht ganz zum Wasserfall. Der Urwald bis zur Sperre ist aber sehr beeindruckend und ich genieße den Spaziergang - ein Großteil der Wanderung ist auf Holzstegen und daher nicht sehr anspruchsvoll. Da es ziemlich matschig ist, bin ich aber eigentlich recht froh um die Stege und Treppen. Auf dem Rückweg treffe ich einige Parkranger, die den Weg in Schuss halten. Einer von ihnen ist mit einer Machete (für mich sieht es zumindest wie eine aus, aber wer weiß, ob es wirklich eine ist) unterwegs und hackt das Holz aus dem Weg.



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