Roadtrip durch Kanadas Westen: Von British Columbia in die Rockies
Aktualisiert: 23. Juni
1 Auto, mehr als 500 Bilder und fast 3.000 Kilometer in 11 Tagen - das ist die Kurzzusammenfassung unseres Roadtrips durch Westkanada. Da Bea leider nur 11 Tage zu Besuch ist, versuchen wir, möglichst viel in diese Zeit zu quetschen.
Vancouver Island
Erster Stopp ist Vancouver Island. Die Insel erkunden wir zusammen mit Ralphi und Alan. In Nanaimo gibt es ein kleines Frühstück und dann weiter zur Touristeninfo. Auf die Frage nach Wanderungen bekommen wir einige Tipps, wo wir hinfahren können und wo man gut essen kann. Der Standardtourist hier hat wohl andere Prioritäten als wir. Wir steuern einen kleinen Park am Meer an, an dem wir ziemlich süße Otter beobachten, die im Meer plantschen und am Strand vor uns wegrennen.
Aufgrund der Wildfeuer können wir leider nicht wie geplant an die Westküste fahren, finden aber spontan eine Wanderung auf den Becher Mountain ganz in der Nähe. Ganz nach oben schaffen wir es nicht, da noch einiges an Schnee liegt. Wir genießen den Ausblick unterhalb des Gipfels und sind froh, mal wieder zusammen zu wandern. Auf dem Rückweg brechen wir immer wieder im Schnee ein, was ziemlich witzig ist, uns aber auch nasse Füße bringt.
Sunshine Coast
Die Sunshine Coast ist, wie der Name vermuten lässt, mit Sonnenstunden verwöhnt und verspricht zudem schöne Strände und die Coastal Mountains. Von Vancouver Island aus nehmen wir daher die Fähre nach Powell River. Die Überfahrt bei schönstem Wetter nutzen wir, um Wale zu beobachten, die es hier gibt. Und einige Male glauben wir auch, etwas im Wasser zu sehen.
An der Sunshine Coast wartet dann ein ganz besonderes "Geschenk" auf uns. Wir machen eine kleine Wanderung auf dem Mermaid Trail und entspannen an der Mermaid Bucht. Dort entdecke ich ein komisches Päckchen, das sich als Drogenlieferung herausstellt. Wir überlegen, was wir damit anfangen sollen und entsorgen es, damit es nicht in die Hände von Tieren oder Kindern gelangt. Schon witzig, dass ich im "sicheren" Kanada mehr mit Drogen zu tun habe als in Südamerika.
Auf in die Rockies: Sunshine Coast - Revelstoke - Golden
Von der Sunshine Coast aus geht es für Bea und mich direkt weiter in die Rockies. Ralphi und Alan müssen leider wieder arbeiten. Unser erstes Ziel ist Golden, 770 Kilometer von der Sunshine Coast entfernt. Unterwegs machen wir eine kleine Kuchenpause im Örtchen Revelstoke. Ab hier kommen wir nur noch langsam voran - die Ausblicke sind einfach gigantisch und wir müssen die ein oder andere Fotopause einlegen. Abends schlummern wir zum ersten Mal im Zelt und freuen uns auf die nächsten Tage in den Rockies.
Golden - Lake Emerald - Banff
Die Ausblicke werden nicht schlechter auf dem Weg nach Banff. Unterwegs schnüren wir dann endlich die Wanderschuhe und machen uns am krass blauen Emerald Lake auf den Weg zum Emerald Bassin. Das Wetter ist besser als gedacht und wir entspannen ein wenig am Fuße eines beeindruckenden Berges. Uns fällt aber beiden auf, dass die Berge hier genauso aussehen wie in den Alpen und wir in einigen Monaten wahrscheinlich nicht sagen könnten, wo wir das Foto aufgenommen haben.
Nachmittags erkunden wir Banff und ich führe Bea in die Tradition der süßen Beaver-Tails ein - Langos mit Nutella, Eis oder weiteren Süßigkeiten.
Icefields Parkway: Banff - Jasper - Banff
Der knapp 230km lange Icefields Parkway zwischen Lake Louise und Jasper ist bekannt für die Ausblicke auf Gletscher und Berge. Wir sind die Strecke zwischen Banff und Jasper an einem (sehr langen) Tag hin- und zurückgefahren. Wer mehr Zeit hat: nehmt sie euch, unterwegs gibt es so viel zu entdecken. Ich hab an dem Tag locker 200 Fotos gemacht und werde daher einen extra Eintrag dazu erstellen.
Das Beste in Kanadas Westen: Banff - Lake Louise - Johnston Canyon - Yoho Nationalpark
Ein weiteres Highlight, das bei keinem Besuch in die Rockies fehlen darf: Lake Louise. Wir machen uns schon früh am Morgen auf den Weg, sind aber selbst um kurz nach 6 nicht alleine. Zu schön und bekannt ist der See im Morgenlicht. Während Bea die Wanderung zu den 6 Glaciers macht, stürme ich auf den Mount Fareview. Unterwegs treffe ich zwei Amis, mit denen ich ein wenig quatsche, die ich aber bald hinter mir lasse. Der steile Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall und ich genieße die Ausblicke auf die Gletscher und Lake Louise. Nur einige dunkle Wolken halten mich davon ab, noch länger am Gipfel zu bleiben und ich steige schnell wieder ab.
Unterwegs machen wir noch einen kleinen Spaziergang zum Johnston Canyon, merken unsere Beine aber schon ziemlich. Bea bekommt einige Komplimente für ihre Cap bevor es zum Kicking Horse Campingplatz im Yoho Nationalpark geht. Der Parkmitarbeiter erzählt uns beim Check-In vom Schwarzbär, der vor einigen Tagen am Campingplatz entdeckt wurde, als wäre es völlig selbstverständlich (was es in Kanada wahrscheinlich auch ist, für uns aber trotzdem noch ziemlich ungewohnt). Pünktlich zum Abendessen kommt dann auch der erste Schauer runter und wir müssen uns ins Auto verziehen.
Der Roadtrip geht weiter: Yoho - Lake O'Hara - Revelstoke
Der Lake O'Hara steht als nächstes auf unserer To-Do-Liste. Mal wieder heißt es daher: früh aufstehen, da für den Nachmittag ein Gewitter angesagt ist. Der Weg zum See ist leider nicht der spannendste, da er 11 Kilometer an einer Straße entlang geht. In der Hochsaison fährt ein Bus zum Lake O'Hara, den man über eine Lotterie gewinnen kann. Für alle anderen und für alle, die vor oder nach der Saison zum See wollen (wie wir) heißt es daher: laufen. Unterwegs überholen uns einige Parks Canada Mitarbeiter mit ihren Jeeps, nur mitnehmen will uns leider keiner. Dafür bekommen wir erneut eine Bärenwarnung, diesmal ist es ein Grizzly, der am Lake O'Hara unterwegs ist. Außer zutraulichen Murmeltieren sehen wir keine Tiere und genießen den Vormittag am See.
Unsere letzte Nacht in den Rockies verbringen wir leider nicht im Zelt, sondern aufgrund von Unwettern in einer gemütlichen Lodge. Auch wenn der Aufenthalt teurer ist als geplant (und wir unverschämterweise zusätzlich eine Reinigungsgebühr zahlen müssen, die uns irgendwo im Buchungsprozess untergejubelt wurde) genießen wir unsere Hütte und den Whirlpool, der dazugehört.
Sea-to-Sky Highway: Revelstoke - Whistler - Vancouver
Auf dem Rückweg nach Vancouver legen wir einen Stop in Whistler und Squamish ein, damit Bea auch den Sea to Sky Highway und das riesige Skigebiet in Whistler sieht. In Squamish gönnen wir uns in der Brauerei dann ein typisch kanadisches Abendessen - Burger für Bea und Fish and Chips für mich.
Granville Island und Vancouver Lookout
Unseren letzten gemeinsamen Tag verbringen wir mit Sightseeing in Vancouver. Wir frühstücken gemütlich auf Grandville Island und fahren mit dem Aufzug hoch zum Vancouver Lookout. Typisch Touristen, aber die Fahrt lohnt sich auf jeden Fall, man hat einen tollen Blick von oben auf Vancouver und die Umgebung.
Die Zeit vergeht wie immer viel zu schnell, wenn man sie in guter Gesellschaft verbringt. Aber dafür freu ich mich einfach auf die nächsten Abenteuer - hier in Kanada und dann zusammen mit Bea, wenn ich wieder in Europa bin.