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The chickens are alright: La Palma und der Vulkantourismus

Aktualisiert: 21. Juni



Wir kommen uns ziemlich touristisch vor, aber irgendwie gehört es doch dazu, wenn man aktuell auf La Palma ist: sich den Vulkan, der Ende letzten Jahres ausgebrochen ist, ein bisschen genauer anzuschauen. Wir setzen uns daher nach Feierabend in unseren Mietwagen und düsen auf die Westseite der Insel. Zwischen El Paso und Los Llanos (gar nicht so weit von dem Haus enfernt, in dem ich letztes Jahr gewohnt habe) wurde uns eine Stelle empfohlen, an der man ziemlich nah an den Vulkan rankommt.

Blick vom Parkplatz auf den Vulkan
Blick vom Parkplatz auf den Vulkan

Schon am Parkplatz sieht man den Vulkan, der gelb-grünlich schimmert und immer noch ein wenig raucht. Mein erster Gedanke: der sieht aber klein und unschuldig aus. Zu Fuß kommt man dann ziemlich nah an den Lavastrom ran, den der Vulkan ausgespuckt hat. Die Straße, die aktuell noch verschüttet ist, wurde letztes Jahr neu gebaut und ich kann mich noch erinnern, diese auch einige Male entlang gefahren zu sein. Ich bin auch erstaunt, wie nah die Lava an der Hauptstraße liegt, es sind maximal ein paar Hundert Meter Entfernung zwischen Straße und Lava.


Die Häuser, an denen wir vorbeilaufen, sind zum Teil auch schon wieder bewohnt. Dennoch herrscht hier irgendwie eine ganz besondere Endzeitstimmung. Riesige Lavafelder direkt neben den Häusern, der bewölkte Himmel an dem sich die Sonne nicht blicken lässt und gleichzeitig lautes Vogelgezwitscher. In Worten lässt sich die Stimmung gar nicht wirklich einfangen. Ob es Besucher in Tschernobyl wohl ähnlich geht, frage ich mich.

Einen Lichtblick gibt es aber trotzdem: die Hühner gackern auch direkt neben dem Vulkan, als wäre nichts gewesen und laufen mir durchs Bild. Ach wie hab ich sie vermisst.



Ein Grundstücksbesitzer scheint besonders Glück gehabt zu haben: Die Lava hat sich strickt an seine Grundstücksgrenzen gehalten und ist brav 1 Meter vom Zaun entfernt entlanggeflossen. Wie seltsam muss es sein, auf einmal Lava als Nachbarn zu haben statt bellenden Hunde oder gackernden Hühner.



Teneguia


Ein paar Tage später fahren wir mit unserem Cabriot nach Fuencaliente in den Süden La Palmas, wo 1971 das vorletzte Mal ein Vulkan ausgebrochen ist. Der Teneguia ist das südliche Ende der Vulkankette Cumbre Vieja. Nach seinem Ausbruch sind etwa 20ha neues Land entstanden - auf dem außer ein paar Büschen so gut wie nichts wächst. Dafür ist unter anderem der Strand "Playa de Echentive" entstanden, an dem wir einen wunderbar entspannten Nachmittag am Meer verbringen. Zudem gibt es dort ein sehenswertes Besucherzentrum rund um den Vulkan und das einzige richtig große Hotel La Palmas, das nach dem Vulkan benannt wurde " La Palma Teneguia Princess".



Für mich ist es immer noch schwierig in Worte zu fassen, dass es Orte und Wanderwege, an denen ich letztes Jahr noch war, jetzt einfach nicht mehr gibt, da sie unter Tonnen von Lava liegen. Die Einheimischen gehen relativ gelassen mit der Situation um: es wurde viel aufgeräumt und man sieht außerhalb der Lavafelder kaum noch etwas von dem Chaos, den der Vulkan angerichtet hat. Nur das Tierheim ist scheinbar voll - mit Tieren, die in Panik geflüchtet sind, aber auch Freiwilligen, die dort helfen wollen.


 

Oh baby, I remember when you were born It was dawn and the storm settled in my belly And I rolled in the grass and I spit out the gas And I lit a match and the void went flash And the sky split and the planets hit Balls of jade dropped and existence stopped, stopped, stop, stop

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