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Via Valais Teil 2: Cabane des Becs de Bosson - Zinal

Aktualisiert: 23. Juni


Es geht atemberaubend weiter auf der Via Valais - der Moiry Gletscher und der gleichnamige See laden zu zahlreichen (Foto-) Pausen ein, die sich leider negativ auf die Geschwindigkeit auswirken können.

 

Via Valais Etappe 4: Princess of the universe

Cabane des Becs de Bosson - Cabane de Moiry


Via Valais Etappe 4

Heute steht endlich mal eine kürzere Etappe an, bei der ich mir einen gemütlichen Start und einige Pausen gönnen kann. Nach dem Frühstück lasse ich meinen Rucksack in der Hütte und mache mich zum Gipfel Becs de Bosson auf. Ganz nach oben schaffe ich es aber nicht, davon hält mich eine eigentlich nur kleine T5-Kletterstelle ab. Muss so früh am morgen noch nicht sein. Außerdem ist der Blick auch von weiter unten schon gigantisch - in alle Richtungen sieht man 4.000er und Gletscher.


Unterwegs verstecke ich meinen Rucksack nochmal hinter einem Felsen, stecke einen Riegel und Handy ein und flitze auf einen unbenannten Hügel. Der Blick oben: wieder mal gigantisch. Naiverweise dachte ich irgendwie, dass der heutige Tag nicht so spektakultär wird. Aber der Blick auf den Moiry-Stausee und Gletscher ist einfach nur Wow. Zum Glück kann ich mir heute Zeit für ein kleines Fotoshooting am unbenannten Gipfel nehmen.

Nun geht es einige Höhenmeter nach unten an das Ufer des Moiry-Stausees. Im Restaurant erwische ich einen Platz in der ersten Reihe und gönne mit einen frischen Fisch, bevor es gemütlich weiter zur Moiry Hütte geht. Unterwegs versuche ich, mit Gletscherwasser meine Socken zu waschen. Doch keine Chance - weder die Farbe noch der Geruch lassen sich so einfach rauswaschen. Zur Hütte geht es dann nochmal ca. 500 Höhenmeter nach oben, die sich ziemlich ziehen.

Die Cabane de Moiry liegt direkt neben dem gleichnamigen Gletscher. Im modernen Neubau mit riesigen Fenstern kann man den Gletscher nicht nur wunderbar beobachten, sondern es gibt sogar Duschen. Selten habe ich mich so auf etwas normalerweise alltägliches gefreut.


Beim Abendessen sitze ich mit einem Australier, der die Haute Route von Chamonix nach Zermatt läuft und einem Schweizer, der für die SBB arbeitet, zusammen. Wir unterhalten uns über Reisepläne (beide stehen schon kurz vor der Rente - ich überlege mal wieder, wann ich eigentlich in Altersteilzeit gehen kann?) und das Wandern und haben einen netten Abend.


Für mich steht jetzt erstmal ein Ruhetag an - ich freue mich schon, mal gemütlich frühstücken zu können und dann einfach zu schauen, auf was ich Lust habe. In der Hütte lässt es sich auf jeden Fall gut aushalten, es stehen genügend Zeitschriften und Bücher zur Verfügung. Ich lese einen spannenden Artikel über die akute Höhenkrankheit, die bereits ab 2.500m auftreten kann und erkenne einige Symptome aus den ersten Tagen wieder: Kopfschmerzen, Schwindel und das Gefühl, dass alles ein bisschen langsamer geht als normal. Zum Glück geht die akute Höhenkrankheit meist von selbst wieder weg, wenn man absteigt oder eben langsamer unterwegs ist. Trotzdem nehme ich mir für die restliche Tour vor, es noch langsamer und gemütlicher angehen zu lassen, auch wenn es mir in den Füßen juckt, auch mal wieder schneller unterwegs zu sein.

22km

1.200hm



 

Via Valais Etappe 5: Under pressure

Cabane de Moiry - Zinal

Via Valais Etappe 5

Von der Cabane de Moiry starte ich früh los, da leider Gewitter angesagt sind und es zudem sehr heiß werden soll. Es geht erstmal einige Höhenmeter nach unten, bevor ich auf einem Höhenweg ein gutes Stück überhalb des Moiry-Stausees entlang laufe. Schon von weitem sieht man dann auch schon die Qual des Tages: die Serpentinen, die sich zum Corne de Sorebois hochschlängeln - und aus der Ferne supersteil aussehen.

Während meines Aufstiegs wundere ich mich schon, warum mir so viele Wanderer und einige Mountainbiker entgegenkommen. Das erklärt sich, als ich oben ankomme: von Zinal aus bringt eine Seilbahn die Leute nach oben, die anschließend zum Moiry-See absteigen und von dort bequem mit dem Bus zurück nach Zinal fahren. Wer also faul ist: mit dem Bus geht es vom Gletscher aus auch ohne Schweiß und müde Beine nach Zinal.


Die Wolken machen mir leider ein wenig Sorgen, daher nehme ich den direkten Fahrtweg nach Zinal und nicht den eigentlich beschriebenen reizvolleren Abstieg über einen Steig. Dafür bin ich leider zu sehr Sicherheitsfanatikerin. Das Gewitter kommt dann doch nicht, dafür freue ich mich über meinen zweiten Rucksack, der in Zinal auf mich wartet. Endlich gibt es frische Wäsche. Ich packe zudem ein paar Sachen aus meinem Laufrucksack um, damit ich ein bisschen weniger Gepäck mitschleppen muss.

20km

650hm



 

Alternativprogramm zur Via Valais

Etappe 6 & 7 über die Turtmannhütte und das Schölljoch muss ich leider auslassen, da Gewitter angesagt sind. Zudem bin ich kurz vor Zinal umgeknickt und will meinem Knöchel ein wenig Ruhe gönnen.

Der Knöchel spielt am nächsten Tag zum Glück schon wieder mit und ich besteige von Zinal aus den Roc de la Vache. Superschöne Tour mit Aussichten auf den Gletscher.

Von Zinal aus gibt es zahlreiche weitere Wandertouren, man könnte hier locker einen kompletten Urlaub verbringen. Die Tour zur Cabane de Tracuit auf 3.259m ist zum Beispiel sehr reizvoll, nicht nur wegen der renovierten modernen Hütte.

14km

930hm



 

Zinal - Sierre

Schon in Zinal entdecke ich einige Schilder, die den Berglauf Sierre-Zinal ankündigen. Mein perfektes Alternativprogamm - der umgekehrte Streckencheck Zinal-Sierre. Bevor ich starte, schicke ich meinen zweiten Rucksack erstmal wieder auf die Reise, diesmal nach Zermatt. Und dann geht es los. Der Berglauf ist einer der ältesten und wird schon seit 1974 ausgetragen, also lange bevor Trailrunning so wirklich populär wurde. Der Schnellste - kein geringerer als Kilian Journet - hat für die 32km und 2.000 Höhenmeter nicht mal 2 1/2 Stunden gebraucht.

Ich lasse es deutlich gemütlicher angehen, genieße die Blicke auf die 5 4.000er, die man unterwegs sieht (ich muss mich allerdings umdrehen) und bin froh, dass ich heute mehr Höhenmeter ab- als aufsteigen muss. Vor Sierre hab ich dann noch Glück und erwische direkt einen Bus, der mich zum Bahnhof bringt. Von dort fahre ich nach Randa, wo es morgen endlich auf der Via Valais weitergeht.


32km

1.000hm




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