Wanderung im Teide Nationalpark zum Pico Viejo
Aktualisiert: 21. Juni
Mein absolutes Highlight auf Teneriffa ist die Wanderung auf den Pico Viejo (übersetzt: alter Gipfel). Mit 3.100 Metern ist es der zweithöchste Berg Teneriffas und natürlich ebenfalls ein Vulkan. Eigentlich wollte ich den Teide besteigen, für den Gipfel brauch man allerdings einen Permit, zumindest wenn man tagsüber hochgehen möchte. Meine ursprüngliche Idee, den Teide im Sonnenaufgang zu besteigen, konnte ich mangels Mietwagen leider nicht umsetzen.
Die Tour auf den Pico Viejo hat aber trotzdem einige Überraschungen mit sich gebracht. Schon die Hinfahrt mit dem Bus von Puerto de la Cruz ist abenteuerlich. Mit einer Horde meckernder österreichischer Touristen (ich dachte immer, nur die Deutschen meckern so viel, aber vielleicht liegt es mehr an der Sprache als an der Nationalität) steige ich in den Bus ein, der einmal täglich den Touristen-Mob in den Nationalpark bringt. Unterwegs hat der Bus dann erstmal eine Panne und wir müssen alle aussteigen und warten, bis der Ersatzbus kommt. Der Ersatzbus kommt schneller als erwartet - einige junge Mountainbiker haben mit mehr Zeit gerechnet, die sie im Supermarkt haben - und müssen einen kleinen Sprint hinlegen, um den Bus noch zu erwischen.
Unterwegs ist das Wetter nicht ganz so schön, aber immerhin sehe ich den Teide jetzt mal - die letzten Tage hat er sich hinter Wolken versteckt. Mit 20 Minuten Verspätung erreichen wir dann endlich das Visitors Center des Teide Nationalparks. Knapp 1.000 Höhenmeter und 7 Kilometer sind es zum Pico Viejo. Da der letzte Bus zurück nach Puerto de la Cruz schon um 16:00 geht, verliere ich daher keine Zeit und laufe sofort los. Mit bleiben insgesamt für die Tour ein bisschen mehr als 4 Stunden - challenge accepted.
Unterwegs kommen mir immer wieder Zweifel: soll ich weitergehen? Lohnt es sich? Nimmt mich jemand mit ins Tal, wenn ich den letzten Bus verpasse? Zum Glück ziehe ich die Wanderung durch, denn der Ausblick am Gipfel ist unbeschreiblich. Ich bewundere den Krater und sehe sogar La Palma in der Ferne. Nur der Wind ist echt extrem stark und ich kann nur eine kurze Fotopause am Gipfel machen.
Weiter unten ist es dann etwas besser und ich mache eine Mini-Pause. Viel Zeit für einen gemütlichen Abstieg oder eine längere Pause habe ich nämlich nicht, wenn ich den letzten Bus erwischen möchte. Ich renne immer wieder ein Stück und bin um 10 vor 4 an der Bushaltestelle, kann mir also gerade so noch ein Wasser kaufen. Im Bus komme ich dann aus dem Grinsen nicht mehr heraus - ich hab es tatsächlich geschafft und sitze im Bus. So stehe ich also doch noch auf einem Vulkan und auf über 3.000 Meter über dem Meerespiegel - wenn auch nur auf dem alten Nachbarn des Teide.